Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung "Wahrnehmung und Bewertung - empirische, kunsthistorische, philosophische, technische und sozial-rechtliche Perspektiven“, organisiert von der KIT-Academy for Responsible Research, Teaching, and Innovation (ARRTI) zusammen mit dem Institut für Kunst- und Baugeschichte (IKB, Prof. Dr. Oliver Jehle und Dr. Jesús Muñoz Morcillo).

Der Vortrag fragt nach der transformativen Rolle der Digitalisierung mit Blick auf die Logik und Form der Kunst. Dazu schlägt er im ersten Teil ein Ästhetikverständnis vor, das mit Kant und Hegel die Einheit des Ästhetischen wie die Vielheit der Arten ästhetischer Gegenstandsbereiche betont, und entwickelt im zweiten Teil Grundzüge einer kritischen Theorie der Digitalisierung. Wenn die Kunst dabei zugleich autonom ist, wie ihre Autonomie selbst gesellschaftlich gedacht werden muss, so bedeutet die anhand des Begriffs der Digitalisierung adressierte gesellschaftliche Transformation zugleich einen Wandel auch des Sinns der Kunst.

Daniel M. Feige ist Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Zunächst Studium des Jazzklaviers, dann der Philosophie, Germanistik und Psychologie. Die Promotion erfolgte an der Goethe Universität Frankfurt am Main 2009, die Habilitation an der Freien Universität Berlin 2017. Er lehrt und forscht an der Schnittstelle von Themen der philosophischen Ästhetik, der theoretischen Philosophie und der praktischen Philosophie. Seine Monographien konzentrieren vor allem auf vermeintliche Randbereiche des Ästhetischen (Jazz, Games, Design); demnächst erscheint sein neues Buch „Die Natur des Menschen. Eine dialektische Anthropologie“ im Suhrkamp-Verlag.