Lecture series

  • every Tuesday, 08:00 - 09:30

    6 talks, first talk on 12.01.2021

     

    Organization: Prof. Dr. Dr. Rafaela Hillerbrand (KIT, ARRTI Project Leader), PD Dr. Alexander Bagattini (KIT, ARRTI Managing Director) et. al.

     

    via Zoom

    Meeting-ID: 634 1955 5391

    Kenncode: 172852

Wieviel Unsicherheit verträgt die Gesellschaft?

In einem jüngst auf ZEITonline veröffentlichten Interview weist Jürgen Habermas darauf hin, dass der Zwang, unter Unsicherheit zu handeln, während des Anfangs der Corona-Krise so groß wie noch nie war. Diese Zumutung steht in einem krassen Missverhältnis dazu, dass Gesellschaften seit jeher durch Institutionen und die Entwicklung von Technologien Unsicherheit minimieren. Dies wirft auch die Frage auf, ob der Standard an Kontrollierbarkeit und Vorhersagbarkeit, an den wir uns gewöhnt haben, noch haltbar ist. Ziel der Ringvorlesung ist es, dieser Frage aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund zu gehen.

Programm

12.01. Julian Nida-Rümelin: Risiko und Gesellschaft

LMU München, Leiter der Parmenides Stiftung München

 

19.01. Marcel Fratzscher: Die neue Aufklärung - Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Krise

Als Präsident des DIW Berlin - eines der führenden und unabhängigen Wirtschaftsforschungsinstitute und think tanks in Europa - und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin ist Marcel Fratzscher Wissenschaftler, Autor und Kolumnist. Er ist u.a. Mitglied des High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) und engagiert sich für Chancengleichheit von Kindern. Seine Arbeit fokussiert sich auf die Makroökonomie, Verteilung und die Integration Europas, wozu er seit 2014 drei Bücher, eine Kolumne auf Zeit Online und regelmäßig Kommentare in deutschen und internationalen Medien, wie der Financial Times und Project Syndicate, veröffentlicht. Er ist Deutscher und Europäer.

 

26.01.Rafaela Hillerbrand: Wissen schafft Unwissen. Eine philosophische Perspektive auf die Rolle empirischer Wissenschaften in der politischen Entscheidungsfindung

ARRTI / KIT

Wissenschaft schafft nicht nur Wissen. Sobald es um Aussagen über die reale Lebenswelt geht – sei es um das Klima am Ende des 21. Jahrhundert, die Evolution von resistenten Bakterienstämmen, oder die Prognose von Pandemien – kreiert Wissen auch immer Unwissen: Alle wissenschaftlichen Aussagen sind mit Unsicherheiten behaftet. Diese Unsicherheiten lassen sich im besten Falle probabilistisch fassen. Wahrscheinlichkeiten sind dann ein Maß für die Verlässlichkeit wissenschaftlicher Aussagen. Die Politik hat erst in den letzten Jahren gelernt, solche Wahrscheinlichkeit überhaupt erst zu berücksichtigen. Aber nicht alle Unsicherheiten lassen sich derart mathematisch fassen. Was tun? Sich von den Unsicherheiten lähmen zu lassen wie das Kaninchen von der Schlange, heißt, dass wir in unserem Handeln auch dasjenige Wissen nicht berücksichtigen, das uns die Wissenschaft bietet. Und besseres handlungsleitendes Wissen als das, was uns die Wissenschaften bieten, haben wir nicht. In diesem Beitrag geht es unter anderem darum, zum einen die Grenzen probabilistischer Schätzungen von Unsicherheiten auszuloten und zu fragen, wie wir auch jenseits dieser Grenzen handlungsfähig bleiben können.

 

02.02. Stefan Geibel: Wie umgehen mit Rechtsunsicherheit?

Universität Heidelberg

 

09.02. Almut Arneth: Unsicherheiten in der Klimawandel- und -folgenforschung

IFGG / KIT

 

16.02. Armin Grunwald: Ist unser Leben riskanter als früher? Das Beispiel der digitalen Transformation

ITAS / KIT